Friedrich Merz ist dafür bekannt, dass er schnell mal einen raushaut. Doch sein deutliches Ja bei Maischberger zu Robert Habeck als möglichem Wirtschaftsminister in seiner Regierung war gewiss gut überlegt. Merz, das ist offensichtlich, will mit den „Grünen“ koalieren und käme dann an dem erfolglosesten Wirtschaftsminister und zugleich beliebtesten Grünen nicht vorbei. Wer CDU/CSU wählt, das zeichnet sich ab, bekommt die Grünen dazu und damit ein „Weiter so“ in wesentlichen Bereichen. Merz hatte es in Bild gesagt: »In der Außen- und Sicherheitspolitik gibt es sicher mit den Grünen mehr Gemeinsamkeiten als mit der SPD.“ In punkto Wirtschaftspolitik bräuchte es jedoch einen grundlegenden Kurswechsel. Gestern dann eine weitere Schmuse-Aussage zu Schwarz-Grün: Friedrich Merz bei Maischberger: „Wir brauchen vor allem in der Wirtschaftspolitik einen Politikwechsel – mit oder ohne Habeck.“ Das darf man interpretieren wie: Habeck darf mitmachen, aber er muss Federn lassen. Nachdem der CDU-Chef Olaf Scholz als Lieblingsfeind markiert hat, auch wegen der umstrittenen Taurus-Lieferung, kann Merz sicherheitspolitisch gut bei den bellizistischen Grünen andocken. Auch der Widerstand gegen die von Grünen geforderte Schuldenbremse weicht auf. Erste CDU-Grande wie Gitta Connemann sagen das bereits deutlich. Auch bei der Energie hat sich Merz schon auf die Grüne-Linie eingeschworen – mit Aussagen gegen Gas- und Ölheizungen. Deutschlands ideologiegetriebene und inkompetente Regierung könnte in die Fortsetzung gehen – nur, dass die Farbe Rot fehlen würde. Sahra Wagenknecht spricht bereits von einem „Kuschelkurs“. Die CSU sieht’s genauso: Noch aus dem Dienstwagen polterte Markus Söder heute früh: „Mit der CSU gibt’s keine schwarz-grüne Koalition, keinen Robert Habeck als Wirtschaftsminister“. Mit der politischen Männerfreundschaft ist es nicht weit her.